Das Projekt für Ernährungssicherheit und Resilienz der Evangelischen Mission im Tschad (EMT) und ihrer Partner in der Provinz Guéra ermöglicht die Steigerung des landwirtschaftlichen Ertrags und schont gleichzeitig die Ressourcen und Böden.
In der Region Guéra, welche stark vom Klimawandel betroffenen ist, machen agrar-ökologische Techniken einen echten Unterschied. Der Projektfonds Igive2Help von Interaction kofinanziert das Projekt der Mitgliedsorganisation EMT seit 2019.
Am Anfang waren es 24, heute sind es 119, darunter 22 Frauen. Die Kleinbäuerinnen und -bauern, die das Projekt ProSARG der MET und ihrer Partner fördern, werden in agrarökologischen Techniken geschult und verbreiten anschliessend das erworbene Wissen. Jedes Jahr interessieren sich mehr Menschen für die agrarökologischen Techniken. In der Region Guéra, wo das Projekt umgesetzt wird, sind es derzeit 1110 Kleinbäuerinnen und -bauern.
Seit 2016 bildet das Projekt Kleinbäuerinnen und -bauern in einfachen, aber effektiven agroökologischen Techniken aus. Dazu gehören die Zaï-Technik, die Diversifizierung des Ackerbaus, Kompostierung, Mulchen, Minimalpflügen und die Kombination von Landwirtschaft und Viehzucht. Mit diesen Methoden wird die Umweltzerstörung bekämpft, die Produktion gesteigert und der geschädigte Boden wiederhergestellt.
„Anfangs wurde ich für verrückt erklärt, aber als ich in der Trockenzeit auf sehr hartem, trockenem Boden mit dem Anlegen von Zaï-Löchern begann und meine Nachbarn sahen, wie schnell sich die Setzlinge in den Löchern entwickelten, erkannten sie die Wirksamkeit dieser Methode“, sagt Garoutoum, ein Kleinbauer, der die agroökologischen Techniken fördert.
Wie Garoutoum sind auch die anderen Kleinbäuerinnen und -bauern, die diese Techniken anwenden, Zeugen eines deutlichen Anstiegs ihrer Erträge, die sich im Durchschnitt verdreifachen. In der Region Guéra im Zentrum des Tschad leben 86 % der Bevölkerung direkt von der Landwirtschaft, und Armut ist allgegenwärtig. Höhere Erträge in der Landwirtschaft ermöglichen es den Kleinbäuerinnen und -bauern daher, ihr Einkommen zu steigern und ihre Familien besser zu versorgen.
Neben dem Prinzip des Teilens werden auch biblische Werte im Zusammenhang mit der Schöpfung, dem Umgang mit Ressourcen (Zeit, Familie, Land…) und der sozialen Verantwortung vermittelt. Dazu gehört der Respekt vor der Schöpfung und den Menschen durch landwirtschaftliche Praktiken, die nicht zerstörerisch sind und ausreichende Erträge sichern, um die eigene Gemeinschaft zu ernähren. Auch das Prinzip des „Gebens und Nehmens“ ist sehr präsent, ebenso wie die Treue zum Land.
Die Evangelische Mission im Tschad (EMT) arbeitet im Tschad seit über 60 Jahren in Partnerschaft mit protestantischen Kirchen, die über eine Million Mitglieder umfassen. Ihr Tätigkeitsfeld beinhaltet die Bereiche Berufsbildung, Förderung von Solarenergie, Agrarökologie, Gesundheit, Unterstützung tschadischer Pastoren und biblische Ausbildung. Die MET arbeitet in konfessionellen, säkularen und institutionellen Netzwerken der internationalen Solidarität mit.