Der Dachverband christlicher Hilfswerke INTERACTION hat erstmals eine Programmpartnerschaft mit der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) abgeschlossen. In den Jahren 2021 und 2022 stehen rund 4,9 Millionen Franken an Bundesbeiträgen für Entwicklungsprojekte seiner Mitglieder im Ausland zur Verfügung. StopArmut/StopPauvreté hingegen, die Sensibilisierungskampagne von INTERACTION, erhält ab sofort keine öffentlichen Gelder mehr und ist wieder ausschliesslich auf private Zuwendungen angewiesen.
Es ist ein Meilenstein für INTERACTION, den nationalen Dachverband von 37 christlichen Hilfswerken: Er ist neuer Programmpartner der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit im Rahmen der Strategie der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz. Damit profitieren seine Mitglieder dieses und nächstes Jahr von Unterstützungsbeiträgen von insgesamt rund 4,9 Millionen Franken. «Diese Partnerschaft war vor über zehn Jahren das Ziel bei der Gründung von INTERACTION», unterstreicht Präsident Marc Jost deren Bedeutung.
Im Rahmen des «Learning 360» genannten Programms von INTERACTION werden vorerst primär die drei Mitgliederwerke Morija, Food for the Hungry Schweiz und Lepra-Mission Bundesbeiträge für ihre Projekte einsetzen. Diese kommen der Bevölkerung in acht Ländern in Subsahara-Afrika und Asien zugute, für die das Erreichen der nachhaltigen Entwicklungsziele gemäss UN-Agenda 2030 eine grosse Herausforderung darstellt. Der Fokus der unterstützten Projekte liegt auf dem 4. UN-Entwicklungsziel einer hochwertigen Bildung – ein Menschenrecht, das in diesen Ländern häufig nicht respektiert wird.
Darüber hinaus ist in der Programmvereinbarung mit der DEZA explizit auch ein nennenswerter Beitrag für Innovation und Weiterentwicklung der Organisationen vorgesehen. Davon können grundsätzlich alle INTERACTION-Mitglieder profitieren, um die Qualität ihrer Projekte im Ausland weiter zu verbessern. Für Marc Jost ist dieser Innovationsbeitrag ein Vertrauensbeweis: «Damit anerkennt die DEZA das Potenzial glaubensbasierter Organisationen in der Entwicklungszusammenarbeit.»
Praktisch zeitgleich hat der Bundesrat kurzfristig entschieden, dass Schweizer Hilfswerke Gelder der DEZA nicht mehr für Informations- und Bildungsarbeit im Inland einsetzen dürfen. So darf die Kampagne StopArmut – ebenfalls Teil von INTERACTION – ab sofort keine Bundesgelder für ihre Sensibilisierungsarbeit in der Schweiz mehr verwenden. Erstmals nach sieben Jahren muss sich StopArmut wieder ausschliesslich durch private Spenden finanzieren. Von ihnen allein hängt es nun ab, in welchem Ausmass StopArmut künftig Menschen in der Schweiz für Fragen sozialer Gerechtigkeit und einen verantwortungsvollen Lebensstil wird sensibilisieren können.
Matthieu Dobler Paganoni
Geschäftsführer INTERACTION & StopArmut
Tel. 076 580 21 41
matthieu.dobler@interaction-schweiz.ch
Marc Jost
Generalsekretär SEA-RES & Präsident INTERACTION
Tel. 076 206 57 57
mjost@each.ch