Thibaud Rossel berichtet aus Togo, wo Morija mit Gemeinschaften für eine nachhaltige Entwicklung zusammenarbeitet.

Im September 2025 reiste Thibaud Rossel, Programmkoordinator für Monitoring, Evaluation & Learning bei Interaction, in die Region Kpalimé in Togo. Ziel des Besuchs war es, zwei von Morija unterstützte Projekte kennenzulernen, die sich für bessere Lebensbedingungen in ländlichen Gebieten einsetzen.
Das Programm Écoles Arc-en-Ciel von Morija unterstützt Schulen in benachteiligten Regionen, indem es Unterricht mit Ernährung, Wasser- und Hygienemassnahmen sowie ländlicher Entwicklung verbindet. Aktuell wird das Programm in Burkina Faso und im Tschad umgesetzt. In Togo befindet sich das Projekt in der Pilotphase und soll die bewährten Ansätze an lokale Bedürfnisse anpassen.
Während seines Besuchs traf Thibaud Lehrkräfte und Schulkinder und sah, wie einfache Infrastrukturen und Schulgärten den Schulalltag verbessern.

Gespräch mit den Schüler:innen darüber, was sie im Schulgarten anbauen möchten.

Blick auf die Gartenfläche kurz nach der Rodung: bald sollen hier Obstbäume, Gemüse und Getreide für die Schulkantine wachsen.

Kinder bereiten das Gemüsebeet im Schulgarten vor.

Ein Junge bewässert die Setzlinge, die unter Palmzweigen geschützt sind.
Laut Morija besuchten 2024 insgesamt 1 748 Kinder die Arc-en-Ciel-Schulen in Burkina Faso und im Tschad. In den Schulgärten wurden 3 799 Kilogramm Gemüse geerntet, um die Kantinen zu versorgen – Ergebnisse, an die das neue Pilotprojekt in Togo anknüpfen soll.
In der Plateaux-Region rund um Kpalimé arbeitet Morija mit der Organisation Avenir de l’Environnement Togo (ADE) zusammen, um Kleinbäuerinnen und Kleinbauern im nachhaltigen Kakao- und Kaffeeanbau zu unterstützen. Thibaud besuchte mehrere Parzellen in der Umgebung von Womé und Agou-Kpolo, wo Produzentengruppen Agroforstsysteme aufbauen und betreuen.
Das Projekt fördert die Kombination von Schattenbäumen, Nutzpflanzen und Kakaopflanzen, um Bodenfruchtbarkeit, Artenvielfalt und Einkommen zu verbessern.

Gespräch über Agroforstwirtschaft mit Kokou Afelete (links), Forsttechniker bei Avenir de l’Environnement (ADE), Morijas Partnerorganisation in Togo.

Austausch mit Landwirtinnen und Landwirten über die Vorteile der Agroforstwirtschaft und über das Projekt.

Gespräch über Kakao-Zertifizierung, um neue Märkte zu erschliessen und eine bessere Entlohnung zu sichern.

Gruppenbild mit dem Morija-Koordinationsteam, dem ADE-Team und lokalen Landwirten & Kakaopflanzen, die in einem Agroforstsystem wachsen (rechts).
Im Agroforstwirtschafts-Programm von Morija in Westafrika wurden insgesamt 24 Hektar Land nach agroökologischen Prinzipien umgestellt sowie 31 970 Kaffeepflanzen, 19 200 Bananenstauden und 2 640 stickstoffbindende Bäume gepflanzt. Darüber hinaus werden Frauengruppen in der Verarbeitung von Kakaoschalen zu Seife geschult und Produzent:innen im Bereich Rückverfolgbarkeit und „Null Abholzung“-Zertifizierung unterstützt.
Zu Beginn glaubten nur wenige, dass Kakao in diesem Projektgebiet gedeihen könnte. Doch heute, dank der Einführung von auf Agroforstwirtschaft basierenden Kakaosystemen, sprechen die Ergebnisse für sich: Die Plantagen sind gut etabliert, produktiv und für die Bäuerinnen und Bauern rentabel. Dieser Erfolg hat auch die umliegenden Gemeinden inspiriert. Viele Landwirt:innen versuchen nun, das Gesehene nachzumachen oder sich der Kooperative anzuschliessen. — Thibaud Rossel, Programmkoordinator MEL, Interaction
Das Morija-Projekt in Togo ist Teil des Globalprogramms Resilience 360 von Interaction und wird von der DEZA mitfinanziert. Der Besuch bot die Gelegenheit, Einblicke in die Umsetzung der Pilotprojekte zu gewinnen und den Austausch mit lokalen Partnern zu vertiefen. Beide Initiativen zeigen, wie Bildung und nachhaltige Landwirtschaft gemeinsam zur Stärkung ländlicher Gemeinschaften beitragen.
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